23.07.2013

Die Technik hat zugeschlagen - der Inhalt dieser Seite ist im elektronischen Nirwana gelandet. Alle anderen Seiten und die Menüs scheinen einwandfrei zu funktionieren.

Es wird einige Zeit dauern, diese Seite zu rekonstruieren - so meine Erfahrung aus einem Absturz vor etwa zwei Jahren.

Zumindest der Text und einige Bilder ließen sich problemlos  wieder einfügen.

Letzte Aktualisierung 06.04.2013 (E. Plädoyer für den Modulbau)

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Schwerpunktthema: Anlagenplanung und Unterbau

Immer einmal wieder ergänze ich diese Rubrik, damit Sie entscheiden können, dass sich ein Wiederkommen voraussichtlich lohnt. Gern würde ich in kurzer Zeit das Thema erschöpfend abhandeln - aber erstens wäre das für mich (und Sie?) erschöpfend in des Wortes wahrer Bedeutung, und zweitens kann das Thema nie ganz abgeschlossen sein: Ein kreatives Hobby wie die Modellbahnerei bringt immer wieder neuartige Lösungsansätze selbst für älteste Problemstellungen hervor...

Die zeitaufwändigen Zeichnungen (ich bin leider kein da Vinci - zeichnen mit CorelDraw, mit pdfCreator in jpeg umwandeln, mit IrfanView freistellen und endbearbeiten) entstehen immer mal so zwischendurch, selten am Stück, und oft gerade dann, wenn die beste Ehefrau von allen (danke, Ephraim, für die Formulierungshilfe!) mich am nötigsten für etwas anderes braucht. Wenn gerade welche fertig sind, füge ich sie ein - auch in bereits abgeschlossene Texte, um die Thematik zusätzlich zu veranschaulichen; solche nachträglichen Ergänzungen deklariere ich nicht als "letzte Aktualisierung".

Themen auf dieser Seite (von oben nach unten):

Einführung
a. Grundsätzliches
b. Gedanken zur Aufbauhöhe
I. Der Anlagenunterbau
A. Die Plattenbauweise
B. Die offene Rahmenbauweise
C. Der Modulkasten
D. Der (teil-)offene Modulrahmen
   a. Styro-Unterbau
   b. Stellbeine für Module
E. Plädoyer für  den Modulbau
II. Anlagenthemen und -motive mit Unterbauvorschlägen
   Zum Mut machen: Ein Video von Dave Frery mit Albert Rademacher - sehr sehenswert!

III. Auf Raumsuche
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Einführung

a. Grundsätzliches

„Planung und Unterbau“ ist ein Themenkreis, der mehr als vielseitig und vielschichtig ist und nicht nur gelegentlich Glaubens- und Grundsatzaspekte berührt. Hier sollen die Themen auf Rationales und Begründbares beschränkt werden - und bleiben!

Zumindest drei Aspekte gilt es unter einen – meist zu kleinen – Hut zu bringen, denn (1) die Themenwahl und (2) der zur Verfügung stehende Platz beeinflussen (3) die Wahl der Anlagenform und damit den dazu optimal passenden Unterbau.


Für den einen gibt es gute Gründe für den Betrieb einer stationären Anlage, die mehr oder weniger Rechteckform aufweist und buchstäblich in ihren Raum hineinkonstruiert wurde, während ein anderer seine Seligkeit im Modulbau sucht, ein dritter gestaltet Dioramen, ein vierter hat seinen Frieden mit einem Mix aus verschiedenen Anlagenarten gemacht. Am „klassischsten“ ist sicher die Entscheidung zwischen der stationären – wozu hier auch die Anlagen gezählt sein sollen, die aus Segmenten bestehen - und der Modulanlage.

b. Gedanken zur Aufbauhöhe

"Vor die Klammer ziehen" möchte ich die Frage der Aufbauhöhe - für alle Unterbauarten. Damit ist hier die Lage des niedrigsten für den Zugverkehr genutzten Gleises im sichtbaren Bereich bzw. im betrieblich wichtigsten Bereich über Fußbodenhöhe gemeint. Üblich ist eine Aufbauhöhe von etwa 80 - 90 cm, also gute Schreibtischhöhe. Zu niedrig, wie ich meine, denn die dabei sich für den stehenden und gehenden  Betrachter ergebende Perspektive ist ähnlich der Sicht von einem Hügel oder einem niedrig fliegenden Helikopter auf die Szene. Das ist aber nicht der Blickwinkel, unter dem man üblicherweise das große Vorbild erlebt: Hier geht der Blick geradeaus eher auf die halbe Höhe der Fahrzeuge - und diese Höhe sollte man auch für die Anlage anstreben. Aufgrund dieser Überlegung hat etwa der FREMO die Gleishöhe auf 1300 mm über Boden festgesetzt: Gefahren/bedient wird im Stehen, händische Eingriffe (An-/Abkuppeln...) sind bei dieser Höhe noch gut möglich, und die Augenhöhe des durchschnittsgroßen Bedieners ist knapp über Fahrzeughöhe. Fahrgeschwindigkeiten werden ähnlich wargenommen wie beim Vorbild nahe dem Bahndamm stehend, während bei niedrigerer Anlagenhöhe maßstabsgerechte Geschwindigkeiten gefühlsmäßig als zu langsam eingeschätzt werden. Betrachten/bedienen Sie Ihre Anlage eher im Sitzen, dürfte eine Fahrweghöhe von etwa 110 cm über Boden dem Optimum nahekommen: Messen Sie es am besten selbst einmal aus. Bei diesen Höhen ist die Tiefenwirkung der Anlage überdies besser als bei niedrigerer Aufstellung - ein willkommener Nebeneffekt.

Noch ein willkommener Zusatznutzen: Müssen Sie sich unter der Anlage bewegen, kommt das Plus von 20 oder gar 40 - 50 cm an Höhe gegenüber dem allgemein Üblichen Ihrer Bequemlichkeit (soweit man in diesem Zusammenhang überhaupt dieses Wort benutzen darf...) zugute.

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Meine Erfahrung:
Zu Werkzeug in Handwerker-Qualität gibt es keine low-budget-Alternative.


Meine METABO-Schlagbohrmaschine ist mittlerweile 27 Jahre alt, hat 8 (auch fremde)
Umzüge, einen kompletten Einbauküchen-Selbstbau, mehrere Baustelleneinsätze
und mehr als 50 Modulbauten hinter sich - und läuft immer noch unverwüstlich
mit ihren heute eher bescheiden anmutenden 750 Watt Leistungsaufnahme.

Eine KRESS-Stichsäge hat über 20 Jahre lang zugeschnitten, was ihr vor das Blatt kam,
ehe die Sägeblattarretierung hin war. Drei Billigmaschinen aus dem Baumarkt hielten
jeweils nur etwa 3 oder 4 Modulbauten durch. Ihre Nachfolgerin ist seit 6 Jahren
eine BOSCH-Pendelhubstichsäge, die auch bereits einiges hinter sich hat und
noch so arbeitet wie am ersten Einsatztag - auch wenn ihr hin und wieder
eigentlich zu viel zugemutet wurde.

Seit gut 15 Jahren sind meine 7,2-V-MAKITA-Akkuschrauber zuverlässige Helfer beim
Modulbau, Anlagenauf- und -abbau und allen Haushalts-Schraubjobs, die so übers
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Die kräftigen Maschinen sind so klein, dass sie in (fast) jede Ecke kommen.

Seit einigen Monaten hat das MAKITA-Team Verstärkung bekommen: ein BOSCH-
Akkuschrauber mit Lithium-Ionenakkus (14,4 V) ist jetzt die Alternative für's Grobe
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Und wie viele Billigmaschinen haben Sie schon weggeworfen?
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I. Der Anlagenunterbau


An Unterbauarten kommen in Frage:

• die Plattenbauweise (A),
• der offene Rahmen (B),
• der feste Modulkasten (C) und
• der offene Modulrahmen (D).

Ihre Grundeigenschaften, Vor- und Nachteile sollen hier vorgestellt und verglichen werden.

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A. Die Plattenbauweise

Wie der Name schon nahelegt, bildet hier eine flächige Platte, meist aus Sperrholz oder Tischlerplatte, das Anlagenfundament. Beide Materialien vermögen auf Dauer eine stationäre Anlage zu tragen, vorausgesetzt, ihre Stärke ist angemessen. Kleinere Flächen bis etwa 2 m² lassen sich sicher mit einer 12 mm starken Sperrholzplatte realisieren, wenn die Aufbauten nicht allzu schwer ausfallen. Wer seine Bahnszene im mit reichlich Gips gestalteten Hochgebirge ansiedelt oder eine größere Anlagenfläche plant, ist mit 15 mm Plattenstärke oder mehr auf der sicheren Seite, wenn er nicht gleich zur stabverleimten Tischlerplatte greift, die es in ähnlicher Stärke mit noch höherer Stabilität, aber auch zu höheren Quadratmeterpreisen gibt. Spanplatten, MDF und ähnliche mögen zwar wegen des geringeren Preises zum Kauf anreizen, haben sich aber nicht bewährt. Sie sind einerseits sehr feuchtigkeitsempfindlich, was besonders in der Bauphase stört, wenn hier und dort größere Klebeaktionen mit wasserlöslichen Leimen anfallen. Aber auch später nehmen sie gern Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und quellen dann unvorherseh- und unbeherrschbar. Außerdem lassen sich in ihnen Schrauben nur ungenügend fest verankern, und Klebungen untereinander sind auch nicht zuverlässig, da hier der Leim nur die äußersten Grenzschichten der Platten benetzt, die leicht beim Belasten aus dem nur unzureichend festen Gefüge herausbrechen können, und sie biegen sich gern auch unter nichts anderem als ihrem eigenen Gewicht durch.

Natürlich können in Plattenbauweise erstellte Anlagen auch mehrere (Teil-)Ebenen aufweisen. In der klassischen Ausführung wird dabei jeweils eine weitere Platte auf - oder gelegentlich auch unter - der Grundplatte mit Distanzstücken befestigt. Negativ dabei ist das sich summierende „Totgewicht“ der Anlage ebenso wie die Tatsache, dass spätere lokale Änderungen nur sehr eingeschränkt möglich sind und, vor allem bei Anlagen mit mehreren „Etagen“, oft die Zugänglichkeit zu kritischen Stellen (Weichen- und Signalantriebe, Gleisstromanschlüsse, Zuleitungen für Beleuchtungs- und Funktionszwecke u.s.w.) durch darunter liegende Plattenebenen erschwert wird.

Zur Plattenbauweise gehört ein solider und stabiler Unterbau aus Holzleisten oder Metallprofilen, der dafür zuständig ist, allen Verzugstendenzen der Platte standzuhalten. Zumindest im Raster von etwa 60 x 60 cm sollten Auflageflächen vorhanden sein, damit die Grundplatte nicht irgendwann durchhängt. Die Leisten- und Profilquerschnitte müssen dabei in einem vernünftigen Verhältnis zur zu tragenden Last stehen, die sägeraue, ästige und preisgünstige Dachlatte reicht, auch hochkant verbaut, nur im Ausnahmefall aus, zumal sie oft auch selbst schon zum Verdrehen neigt. Ein T- oder L-Profil aus zwei rechtwinklig aufeinander geschraubten (und vielleicht sogar gehobelten) Latten ist zwar mehr als doppelt so teuer, aber bereits um ein Vielfaches besser.

Auch aus Lochwinkelprofilen lässt sich hervorragend ein Anlagen-Unterbau herstellen. In Bahnwelt-tv Modellbahn Umschau - Folge 7 (ab Minute 6) ist ein solcher Unterbau mitsamt Tipps zur Optimierung (höhenverstellbare Beine!) eingehend vorgestellt. Zu seinen Vorzügen gehört, neben der niedrigen Bauhöhe (Winkel 30 x 30 oder 40 x 40 mm sind völlig ausreichend, wenn genügend Stellbeine verbaut werden), dass er nachträglich recht einfach zu ändern ist und seine Teile wiederverwendbar sind, wenn es den Bauherrn nach Veränderung gelüstet. Metalle und Holzwerkstoffe haben ein sehr unterschiedliches Ausdehnungsverhalten bei Temperaturänderungen, daher sollten sich insbesondere Dachboden-Modellbahner überlegen, die Plattenteile nur untereinander und nicht mit dem Rahmen zu verbinden. Wenn die Anlagenplatten
allseits frei über dem Unterbau liegen, können sie frei arbeiten - Laminat beispielsweise wird schließlich aus demselben Grund mit Abstand zu den Wänden verlegt.

Oft hat man bei dem Begriff "Modellbahnplatte" eine rechteckige Anlage vor Augen, an deren einer Längsseite der Erbauer/Bediener steht oder sitzt und das Geschehen betrachtet bzw. steuert und deren andere Längsseite unmittelbar an der Wand steht. Auf solch einen Anlagengrundriss sollte man sich nur einlassen, wenn man sich vorher darüber genau im Klaren ist, welche Probleme während des Aufbaus, insbesondere aber während des Betriebes und im Fall notwendiger Instandsetzungen oder nachträglicher Änderungen/Ergänzungen auf einen zukommen und wie man ihnen von vornherein bei Planung und Bau begegnen kann. Nach Murphy's drittem Modellbahngesetz entgleisen Modellzüge immer an der Stelle, für die der Bedienerarm 10 cm zu kurz ist. Die einzige Weiche, die den Dienst schon nach zwei Wochen quittiert, ist die, an die
als einzige man nicht mehr herankommt. Haben Sie, wenn Sie analog fahren, nicht irgendwo ganz hinten eine wichtige Trennstelle vergessen, ohne die es ständig zu Kurzschlüssen kommt?
 Ein zum Modellbahnraum umfunktioniertes, durchschnittlich großes deutsches Kinderzimmer (etwa 3 x 4 m) kann eine großzügige Anlagenplatte von 2 x 3 m beherbergen - für ein Schmalspurthema sind 6 m² eine Menge Holz!

Schön:

Im Eingangsbereich ist noch jede Menge Platz zum Arbeiten.

 
Nun - die Reichweite eines durchschnittlichen Modellbahners ohne weitere Hilfsmittel beträgt, wenn die Anlage auf Hüfthöhe oder niedriger steht, rund einen Meter: in dieser Entfernung lassen sich noch entgleiste Garnituren absammeln. Instandsetzungs- oder Änderungsarbeiten und das Aufgleisen von Fahrzeugen erfordern aber mehr, man muss in der Regel beidhändig agieren können und obendrein einwandfreie Sicht auf das Geschehen haben. Hierfür dürfte in der Regel bei 70 - 80 cm Tiefe die Grenze sein. Steht die Anlage (was tendenziell wünschenswert ist, s. o. "Einführung") höher, so reduziert sich die Eingriffsreichweite zusätzlich. Daraus lassen sich folgende Schlüsse ziehen:

1. Die Anlagentiefe sollte bei nur einseitiger Zugriffsmöglichkeit von einer Längsseite her so bemessen sein, dass das hinterste befahrene Gleis noch in der Meterreichweite liegt, besser noch sogar innerhalb der Instandsetzungsreichweite.

2. Wollen Sie mehr Tiefe, müssen Sie zusätzliche Zugriffsmöglichkeiten schaffen: Entweder lassen Sie zwischen der Wand und dem rückwärtigen Anlagenrand soviel Platz, dass Sie da durchgehen können (verdoppelt die Reichweite und damit die mögliche Anlagentiefe), oder Sie planen an geeigneter Stelle in der Anlage herausnehmbare Anlagenstücke ein, die so groß sind, dass Sie durch den frei werdenden Ausschnitt an die "Anlagenoberwelt" kommen können (verdreifacht bei optimaler Anordnung ihre mögliche Reichweite). Eine dritte Möglichkeit (wenn die Anlage unbedingt unmittelbar an der Wand stehen soll/muss) bestünde darin, die gesamte Anlage so aufzubauen, dass sie bei Bedarf vorgezogen werden kann. Dies habe ich bewusst im Konjunktiv formuliert: Es bedingte einen sehr stabil und verwindungssteif verstrebten Unterbau, der auf mehreren Rollen stehen müsste - schwierig und teuer. Das Geld dafür können Sie besser in die Technik oder die Gestaltung Ihrer Anlage stecken. Zudem müsste vor der Anlage der Raum für das Vorziehen frei gehalten werden.

3. Das kompakte Rechteck ist nicht die einzig vorstellbare Anlagenform. Stattdessen lässt sich auch eine Anlage in L- oder U-Form konzipieren, ggf. noch erweitert um eine zusätzliche Zunge in der Mitte der langen Seite. So lassen sich lange Strecken bei guter Erreichbarkeit verwirklichen, und der Bediener steht nicht vor, sondern förmlich in der Anlage, wobei er zusätzlich mit einer Panorama-Ansicht belohnt wird.
  
Derselbe Raum, dieselbe Anlagenfläche:

Auch hier bietet der Unterbau 6 m² Fläche zur Unterbringung Ihres sicher absolut interessanten Projekts an. Vorteil gegenüber der Rechteckform: Nur in der Ecke ist die Tiefe, diagonal gemessen, größer als ein Meter - Sie reichen (fast) überall bequem heran.

Arbeitsflächen können Sie nunmehr an der linken Wand unterbringen.

Ganz deutlich ist bereits hier, ohne jede Streckenskizze, erkennbar, dass sich im einsehbaren Bereich zwanglos mindestens zwei deutlich voneinander entfernte Betriebsstellen unterbringen lassen. Ordnen Sie die skizzierte Fläche zudem noch geschickt vertikal an, indem Sie sie in zwei, drei oder gar vier Ebenen staffeln (etwa die Flächen an den Wandseiten aufständern), können Sie sogar deutlich mehr Betriebsstellen unterbringen und haben obendrein die Möglichkeit, längere "freie Strecken" mit Steigungsabschnitten einzuplanen.
Auch wenn es sich hier und da ein wenig danach angehört haben mag – die Plattenbauweise soll hier nicht als Missgriff an sich dargestellt werden, sondern es sollen nur ihre Grenzen klar aufgezeigt werden. Wer eine Anlage zu bauen beabsichtigt, deren Ausführung vor dem ersten Sägeschnitt bis ins Detail, auch in der Folge der einzelnen Bauschritte, feststeht und an der auch festgehalten wird, wenn sich betriebliche Erwartungen hinterher nicht erfüllen, mag getrost diesen Unterbau wählen. Handwerklich saubere Arbeit vorausgesetzt wird er ein Ergebnis erzielen, das solide genug ist, Generationen zu trotzen. Allerdings darf an kritischen Stellen dann nicht an der Qualität des verbauten Materials gespart werden, das Schnäppchen aus fragwürdiger Quelle hat hier nichts zu suchen, nur Bewährtes lässt Zuverlässigkeit erwarten.
  

Es ist immer noch nutzbarer Raum vorhanden - auch an der linken Seite lässt sich ein Anlagenschenkel unterbringen. Zu welchen weiteren Möglichkeiten das führt...

Der Gang in der Mitte ist einen ganzen Meter breit, ausreichend auch für den körperlich nicht unterentwickelten Modellbahner.

Sie vermissen jetzt Ihre Arbeitsfläche? Nun, wenn Sie, wie weiter oben vorgeschlagen, die Aufbauhöhe an Ihrer Augenhöhe orientieren, haben Sie unterhalb der Anlage eine Menge Möglichkeiten, sich einzurichten - machen Sie sich dazu einmal Ihre Gedanken!

Vorsicht: Gut 8 m² sind nicht im Handumdrehen aufgebaut und gestaltet - und wenn die Bauphase bis zur Eröffnungsfahrt zu lange dauert, kann das schon einmal eine Menge Motivation kosten. Damit Ihnen das nicht passiert, können Sie zunächst einen ersten Streckenabschnitt in Betrieb nehmen und dann Ihr Eisenbahnimperium Schritt für Schritt vergrößern - ganz wie beim Vorbild...  


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B. Die offene Rahmenbauweise

Die für das Budget leidvolle Erfahrung, dass größere Flächen an Sperrholz oder Tischlerplatte gleich größere Löcher im Finanzgefüge verursachen, war Anlass, darüber nachzudenken, ob es denn immer gleich die volle Platte sein muss. Schließlich hat auch im Brücken- oder Kranbau beispielsweise die Fachwerkausführung statt der Vollwand Materialaufwand und damit Konstruktionsgewicht und Beschaffungskosten gesenkt. Kann man diese Erkenntnisse nicht auch auf den Modellbau übertragen?

Man kann! Analysiert man die durchschnittliche Struktur einer plattenbasierten Anlage, so erkennt man leicht, dass nur ein geringer Anteil der gesamten Anlagenfläche des stabilen Fundaments „Grundplatte“ bedarf. Viele, ja sogar die meisten Stellen der Anlage weisen nur eine geringe Gewichtsbelastung auf. Auf ihnen steht etwa ein Modellhaus aus Kunststoff, oder es erstreckt sich eine Wiese längs eines Hanges oder in einer ausgedehnten Ebene. Auch die Modellstraßen haben in der Regel keine nennenswerten Lasten zu tragen, zumindest, wenn wir uns bei den Straßenfahrzeugen auf antriebslose Standmodelle beschränken. Die wichtigsten Stellen sind eigentlich die Gleistrassen, die eine solide Basis für eine sichere und dauerhafte Gleislage bieten müssen und deren Tragfähigkeit auch ruhig „viel zu hoch“ kalkuliert werden darf: Vielleicht kommt hier eines fernen Tages doch einmal der Lokzug aus Weißmetallmodellen vorbei?

Eines ordentlichen Unterbaus bedarf auch das Projekt „offene Rahmenbauweise“. Doch dieser Unterbau
wird, wie die Bezeichnung schon nahelegt, nicht mit einer Grundplatte abgedeckt, sondern er bleibt in seiner Struktur offen zugänglich. An ihn werden die Trassenbretter für die Gleise angeschraubt, und zwar völlig nach Erfordernis und Belieben. Steigungsrampen und höher gelegene Abschnitte werden von senkrechten Streben getragen, die an den Rahmen angeschraubt und/oder geklebt werden. Auch hier ist Sperrholz wieder ein zuverlässiger Baustoff, sowohl für die Trassen selbst (für H0 ab 8 mm Stärke aufwärts für ein- und zweigleisige Strecken, ab 10 mm für breitere Trassen, es dürfen aber gern auch 12 oder mehr mm sein) als auch für die Streben, die ab 4 mm Stärke aufweisen dürfen (und damit Längenausdehnungen der Trassenbretter elastisch folgen können), aber durchaus auch in Trassenbrettstärke verbaut werden können, um Längs- und Querkräfte beim Fahrbetrieb (Kurvenlagen, Anfahr- und Bremsabschnitte) einwandfrei und lagestabil zu beherrschen.

Besonders vorteilhaft ist, dass bei dieser Bauweise schon während des Baus überprüft werden kann, ob die Planung auch die Betriebserwartungen erfüllen können wird: Die Stützen für eine Steigung  können zunächst mit Schraubzwingen an den Rahmenleisten befestigt werden, das aufliegende Trassenbrett wird provisorisch eingegleist, und schon zeigt sich, ob die für den Betrieb vorgesehenen Zuggarnituren die Rampe auf- und abwärts sicher bewältigen können. Korrekturen in der einen wie der anderen Richtung sorgen für einen spektakuläreren Verlauf, wenn Sie das wünschen, oder sie passen die Erwartungen dem tatsächlichen Leistungsvermögen der Triebfahrzeuge an, wenn allzu mutig geplant wurde („4,5% ist doch nicht viel, unsere Straße hat 12% Steigung…“), bevor die Stützen endgültig mit den Rahmenteilen verschraubt werden.

Näheres zu Steigungsabschnitten findet sich übrigens in der Rubrik "Landschaft/Gleis" unter Punkt II.C.

Stehen die Gleistrassen, werden die Zwischenräume mit einfacheren, leichteren und preisgünstigeren Materialien ausgefüllt. Je nach Anforderungen an die Tragfähigkeit und Ihren handwerklichen Vorlieben kann hierbei das klassische Pappmaché ebenso wie Montageschäume, zurechtgeschnittene Hartschaum-Plattenteile oder Gips- oder Putzaufträge auf Drahtgeflecht-, Pappstreifen- oder TERRA-FORM-Unterlagen (TERRA-FORM ist ein NOCH-Produkt, das auch handwerklich weniger versierten Modellbauern eine zügig zu erstellende Geländegrundlage ermöglichen soll)
zur Anwendung kommen.

Soll – oder muss – nachträglich etwas an der bestehenden Anlage verändert werden, lassen sich die Füllteile in dem betroffenen Bereich recht einfach entfernen, auch die stabilen Gleistrassen nebst Stützwerk sind leicht auszubauen, da sie durchweg von oben und/oder unten gut zugänglich sind. Neu gestaltete Teile werden durch Dekorieren der "Anschlussstellen" als solche gar nicht wahrgenommen, und das Wichtigste ist: Am eigentlichen Unterbau (das ist ja hier nur der Rahmen) wird nichts oder nichts Wesentliches verändert. Der Austausch oder die Wartung von Weichen- oder Signalantrieben stellt den Eigner ebenfalls nicht vor größere Probleme, auch sie sind in der Regel gut erreichbar.

Also: Nur Vorteile? Leider nein, denn wo es bei der Plattenbauweise in der Regel möglich ist, Unterbau und Aufbau voneinander zu trennen, bildet hier die Anlage von Fußbodenhöhe bis zum höchsten Gipfel eine Einheit mit doch recht beachtlichem Volumen. Steht irgendwann ein Umzug an, wird dies für die auf offenem Rahmen errichtete Anlage meist das Todesurteil bedeuten (falls man nicht in weiser Voraussicht den Rahmen bereits teilbar und die Trassenstützen an den Trennstellen doppelt ausgeführt hat, was aber immer noch recht sperrige Teile bedeuten wird und zudem deutlich teurer ausfällt…), während „die Platte“ sich hier meist erfolgreicher schlagen wird, Trennbarkeit des Aufbaus vorausgesetzt. Außerdem verführt die Möglichkeit, noch beim Aufbau zu korrigieren, gern zum Schludern bei der Planung.
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C. Der Modulkasten

Ein Modul ist ein Anlagenteil mit genormten Anschlussflächen (Modulköpfe) und genormten elektrischen Anschlüssen, das mit Modulen nach gleicher Norm in beliebiger Folge theoretisch endlos verbunden werden kann. Ein Modul kann auch unterschiedliche Modulköpfe aufweisen und damit als Übergang zwischen Anlagenabschnitten nach unterschiedlichen Normen fungieren (flaches Profil auf Hügelprofil, mittige Gleislage auf außermittige Gleislage, FREMO-Profil auf Vereins- oder Eigenprofil...). Die Verwendung genormter Kopfstücke macht also aus einem abgeschlossenen Anlagenteil ein Modul, auch dann, wenn gar keine weiteren Module mit gleichem Modulkopf im eigenen Bestand sind - man könnte ja zusammen mit Bekannten aufbauen, der Grundgedanke des FREMO.

Ein Modul kann aus einem oder mehreren Teilen bestehen. Im zweiten Fall (etwa ein Bahnhof von drei Metern Länge) unterteilt man ein Gesamtmotiv zugunsten eines leichteren Handlings in Abschnitte, die untereinander meist nicht mit Modulköpfen, sondern mit paarweise passgenau angefertigten Kopfstücken verbunden sind. Die einzelnen Abschnitte nennen wir Segmente (diese lassen sich nur in einer ganz bestimmten Reihenfolge aneinanderreihen), die zusammengebauten Segmente bilden ein Modul.

Die Normung der Modulsysteme beschränkt sich in der Regel auf die Maße und konstruktiven Einzelheiten der Modulköpfe, die Definition der elektrischen Verbindungselemente und Angaben zur verbindlichen Dekoration der Moduloberflächen in unmittelbarer Modulkopfnähe. Auf weitere Vorgaben wird in der Regel verzichtet, um dem Erbauer ein möglichst großes Maß an gestalterischer Freiheit zu gewähren. Hin und wieder werden die verbindlichen Vorgaben um Empfehlungen ergänzt, deren Befolgung nahegelegt, aber nicht durchgesetzt wird. Insbesondere Länge, Tiefe und Form eines Moduls unterliegen keinen Vorschriften, so dass mit einem 300 mm breiten Modulkopf sowohl ein einen Meter langes, gerades, 300 mm breites Streckenmodul ausgestattet werden kann als auch die Einfahrt zu einem Bahnhof, der an seiner breitesten Stelle eine Tiefe von 1300 mm aufweist, im Bogen liegt und insgesamt 4,32 m lang ist.

Der klassische gerade Modulkasten besteht aus den genormten Kopfstücken, zwei Längsseiten, ggf. einer oder mehreren Querspanten und einer Deckplatte; mitunter wird ein zusätzliches Trassenbrett verbaut. Die Teile können, müssen aber nicht aus gleich starkem Material bestehen. Der bevorzugte Baustoff ist, wie beim Platten-Unterbau, Sperrholz.

Für Kurven lassen sich Modulkästen mit trapezförmigen, fünf- oder sechseckigen oder L-förmigen  Grundrissen einsetzen. Ihr Bau und insbesondere ihre Berechnung und das Zurichten der Teile sind deutlich anspruchsvoller; Beispiele dafür werden in einem eigenen Kapitel nach den offenen Modulrahmen vorgestellt werden.

Wer die Teile für seinen (geraden) Modulkasten selbst zusammenstellt, kommt um ein wenig Überlegen und Rechnen nicht herum.

• Wie lang und wie breit soll das Modul werden?
• Welche Kopfstücke will ich verwenden?
• Setze ich die Kopfstücke vor oder zwischen die Längsseiten?
• Welche Materialstärke(n) will ich verwenden?
• Brauche ich für eine höhere Geländekontur vorn und/oder hinten höhere Seitenteile?

Von den Antworten auf diese Fragen hängen die Zuschnittmaße ab, mit denen es in den Baumarkt oder die Holzhandlung Ihrer Wahl geht. Hier lassen wir uns die Teile auf einer Stativsäge zuschneiden – das garantiert winklige Schnitte und geringste Abweichungen vom Sollmaß.

Hier zwei Beispielrechnungen, die dies verdeutlichen sollen. In beiden Fällen gehen wir davon aus, als Modulkopf ein FREMO-H0e-Kaufprofil zu verwenden: Das ist deutlich genauer als jeder noch so sorgfältige Eigenzuschnitt. Ein 400 mm breites, flaches H0e-Profil mit mittiger Gleislage und beidseitigen Gräben ist beispielsweise unter der Nummer 30060 von Harald Brosch zu beziehen (Maße hier aus http://www.schmalspurmodule.de/H0e-S_P01U.jpg).

Beispiel 1:

Modullänge 1 Meter, Modulbreite 400 mm, zwei Querspanten, Seitenhöhe gleich Modulkopfhöhe, Material (außer Kopfstücke) einheitlich Sperrholz 12 mm. Das Deckbrett soll unterhalb der Grabenhöhe verlaufen, ein Trassenbrett wird zusätzlich aufgelegt.

Die Kopfstücke sind aus 13 mm starkem Sperrholz gelasert. Damit rechnet sich die Länge für die Außenseiten zu 1000 mm – 2 x 13 mm = 974 mm. Ihre Höhe ist gleich der Modulkopfhöhe, also 130 mm.

Die Deckplatte wird zwischen den Seitenwänden und zwischen den Kopfstücken eingelassen. Damit ist ihre Länge gleich der der Außenseiten (974 mm), ihre Breite 400 mm – 2 x 12 mm = 376 mm.

Das Trassenbrett wird genauso lang und 44 mm breit (Angabe aus Maßzeichnung).

Die Querspanten sollen unterkantenbündig sein und die Deckplatte tragen. Von den 130 mm Kopfhöhe sind somit zwei Plattenstärken abzuziehen: 130 mm – 2 x 12 mm = 106 mm. Ihre Breite entspricht der Deckplattenbreite.

Unser Zuschnitt-Einkaufszettel (ohne Kopfstücke) weist also auf:

Material Sperrholz 12 mm

2 à 974 mm x 130 mm
1 à 974 mm x 376 mm
1 à 974 mm x 44 mm
2 à 106 mm x 376 mm

Beispiel 2:

Modullänge 1 m, Modulbreite 400 mm, zwei Querspanten, Seitenhöhe gleich Modulkopfhöhe, Material: Längsseiten Sperrholz 12 mm, Trassenbrett Sperrholz 6 mm, Deckplatte Sperrholz 8 mm, Spanten Sperrholz 10 mm.

Die Kopfstücke sind aus 13 mm starkem Sperrholz gelasert. Damit rechnet sich die Länge für die Außenseiten zu 1000 mm – 2 x 13 mm = 974 mm. Ihre Höhe ist gleich der Modulkopfhöhe, also 130 mm.

Die Deckplatte wird zwischen den Seitenwänden und zwischen den Kopfstücken eingelassen. Damit ist ihre Länge gleich der der Außenseiten (974 mm), ihre Breite 400 mm – 2 x 12 mm = 376 mm.

Das Trassenbrett wird genauso lang und 44 mm breit (Angabe aus Maßzeichnung).

Die Querspanten sollen unterkantenbündig sein und die Deckplatte tragen. Von den 130 mm Kopfhöhe sind somit zwei verschiedene Plattenstärken abzuziehen: 130 mm – 8 mm – 6 mm = 116 mm. Ihre Breite entspricht der Deckplattenbreite.

Unser Zuschnitt-Einkaufszettel (ohne Kopfstücke) weist jetzt also auf:

Material Sperrholz 12 mm: 2 à 974 mm x 130 mm
Material Sperrholz   8 mm: 1 à 974 mm x 376 mm
Material Sperrholz   6 mm: 1 à 974 mm x 44 mm
Material Sperrholz 10 mm: 2 à 116 mm x 376 mm

Wollen wir an der Rückseite (Übrigens: Welche ist das? Wir können das symmetrische Modul beliebig drehen…) eine Geländeerhebung (Hügel) positionieren, empfiehlt es sich, eine Längsseite mit entsprechender Mehrhöhe zu beschaffen und die Kontur mit einer Stichsäge frei auszuarbeiten. Soll unser Hügel rund 50 mm Höhe aufweisen, lassen wir eine Längsseite mit 974 mm x 130 mm, die andere mit 974 mm x 180 mm zuschneiden.

Achtung, Falle: Sperrholz wird in bestimmten Nennstärken gehandelt. Diese werden aber oft als Istmaß nicht eingehalten, so kann etwa „12 mm stark“ bedeuten, dass die Platte im günstigsten Fall wirklich 12 mm plus/minus weniger Zehntel dick ist. Wer nachmisst, findet aber auch dünne 12er mit kaum 11mm Stärke und dicke 12er mit bis zu 13,5 mm Stärke. Wollen Sie auf Nummer Sicher gehen, nehmen sie einen Messschieber mit zu Ihrem Holzhändler und korrigieren Sie die Maße auf Ihrem Einkaufszettel anhand der vor Ort ermittelten Materialstärke. Moderne Stativsägen sind mit einer dezimalen Zustellung ausgestattet, so dass Sie sich auch einen Zuschnitt 105,4 mm x 374,8 mm wünschen können – das kommt der Maßgenauigkeit Ihrer Modulkästen zugute und ist nicht etwa nur ein „akademisches Problem“.

Wer das Rechnen und den Einkauf scheut, kann auch, etwa bei Harald Brosch, einen kompletten H0e-Modulkasten-Bausatz 900 mm x 300 mm (Standardangebot, Preis Stand 13.10.2010 34,00 Euro zzgl. Versand) oder mit anderen Abmaßen erstehen – Preise dafür auf Anfrage. Auch die Wahl der Modulköpfe ist bei Harald Brosch freigestellt.

Der Zusammenbau der Modulkästen, gleich, ob selbst konfektioniert oder als Bausatz bezogen, erfolgt im wesentlichen genauso wie der der nachfolgend beschriebenen (teil-)offenen Modulrahmen.

Modulkästen sind sehr verwindungssteif und tragfähig, auf ihnen lassen sich auch schwere Geländestrukturen aufbauen. Aber: Schwere Geländestrukturen erschweren die Handhabbarkeit der Module, der Einsatz von Leichtbaumaterialien senkt das Gewicht der Module deutlich, und ein Leichtbau-Metermodul kann leicht und sicher von einem einzelnen Modellbahner getragen werden. Dennoch hat der Modulkasten eine Daseinsberechtigung für Spezialfälle, etwa dann, wenn ein besonders verwindungssteifer Unterbau für eine lange und/oder filigrane Brücke benötigt wird. In diesem Fall würde ich allerdings das „Deckbrett“ unterhalb der Brückenpfeiler einbauen, mir Gedanken über die Form der Querspanten machen (ihre Funktion erfüllen sie dann am besten, wenn sie möglichst hoch sind) und gegebenenfalls noch zusätzliche Deckbrett-Zuschnitte für die Normalhöhe, also Oberkante Modulkopf, besorgen – oder einen offenen Modulrahmen zweckentsprechend versteifen.

Das wichtige Kapitel „Modulstandbeine“ ist hier bewusst ausgespart. Weise Sprüche hierzu finden Sie demnächst nach der Vorstellung des Modulrahmens.


D. Der (teil-)offene Modulrahmen

Analog zur offenen Rahmenbauweise bei stationären Anlagen kann auch ein Modulkasten als (teil-)offener Rahmen ausgeführt werden. Vorteile sind ein geringeres Gewicht des fertigen Moduls, geringere Kosten (Sperrholz ist nicht ganz billig...) und größere Freizügigkeit bei der Geländegestaltung. Möglicherweise ist dafür die Stabilität des Moduls geringfügig beeinträchtigt, in meiner rund 20jährigen Modulbaupraxis hat sich dies jedoch nie ausgewirkt.

Meine Module bestehen durchweg aus einem äußeren Rahmen aus 12 mm starkem Sperrholz, der bei Längen über 60 cm mit einer(oder mehreren) Querspante(n) versteift und mit meist 20 mm starkem Styropor oder Styrodur gedeckt wird. Die Spanten stützen dabei auch die Gleistrasse, die ebenfalls als Sperrholzzuschnitt eingebaut wird und als Längsversteifung dient. In der Praxis hat es sich übrigens bei rechteckigen Modulen durchaus bewährt, die Außenteile und das Trassenbrett als einen einzigen Zuschnitt zu besorgen und das Trassenbrett erst beim Zusammenbau mit einer Stich- oder Handkreissäge daraus zuzuschneiden - das garantiert  exakt gleiche Längen der Teile und bringt damit einen großen Schritt voran auf dem Weg zur Rechtwinkligkeit.

Als für die Intermodellbau 2010 ein Modul-Neubau anstand (zweiseitig angeschlossenes Ladegleis), hielt ich den Aufbau des Moduls mit der Kamera fest:

Bilderbogen vom Bohren und Senken des Modulkopfes über die Rahmenmontage und den Trasseneinbau bis zum fertigen Rohbau

 

Da die Rahmenwangen 12 mm stark
sind,
werden 6 mm vom Außenrand
entfernt
die Schraublöcher mit einem
2,5-mm-Bohrer
eingebracht und
anschließend mit dem
"Krauskopf"
gesenkt.

Die vorder- und rückseitige Oberkante
des Modulkopfes werden auf die
Seitenwände übertragen. Anschließend
folgt ein freier  Konturschnitt mit der
Stichsäge.
Schraubzwingen sind für das Fügen
der Teile einfach unverzichtbar. Es gibt
sie in den unterschiedlichsten
Längen. Nach dem winkligen
Ausrichten der Teile halten sie
zusammen, was zusammen gehört, bis
die Schrauben sitzen.



Durch die vorgebohrten Löcher im
Modul
kopf wird vorsichtig in die
Stirnseiten der
Längsbretter gebohrt,
anschließend
wird alles mit Torx- (oder
Spax-) Schrauben 4 x 40 mm
ver-
schraubt.

Blick von außen auf die Modulstirn.
Hinter den kleinen runden Ausschnit-
ten liegen die 4-mm-Buchsen für die
Fahrstromversorgung. Die beiden
noch freien Schraublöcher dienen
zur Befestigung des Trassenbretts.
Deutlich: die geschwungene Ober-
kante der Längsseiten.
Aus anderer Perspektive ist gut die
mittig
eingebaute Spante zu erkennen.
Rechts
und links liegt ihre Oberkante
um ein
Mehrfaches der Stärke der
Styropor
platte, die den Unterbau für das
Gelände
abgeben wird, unter der Tras-
senunter
kante. Die Aussparung rechts
oben dient
zum Durchführen der Kabel
(2 Flachlitzen
2 x 0,75 mm² oder stärker).



Auf Leisten, die 12 mm unterhalb der
Modulkopfoberkante mit Schraub-
zwingen
gehalten werden, wird das
Trassenbrett
aufgelegt und ausge-
richtet.
Vorbohren, mit Torx 4 x 40 mm
verschrauben.

Auf dem Trassenbrett wird die Lage
der Weichen mit einer Linie in Gleis-
achse und zwei dazu rechtwinkligen
unter der Stellschwelle und 4 cm
von ihr entfernt markiert.
Näheres zu
der hier verwendeten
Glöckner-
Weiche unter "Landschaft/
Gleis".
Die aufgeklebte Heki-Gleisbettung aus
Kork erhält einen Ausschnitt, der unter
der Stellschwelle am breitesten, 4 cm
davon entfernt am schmalsten ist: Hier
läuft später der Stelldraht für die Weiche
unter den Schwellen her.



Die schmale Seite zwischen Trasse und
Modulkante ist bereits weitgehend mit
Styropor-Zuschnitten geschlossen. Die
Verklebung der Styroporteile unterein-
ander,
mit dem Trassenbrett und den
Außenseiten
erfolgt mit lösungsfreiem
Weißleim.

Zum Fixieren auf- oder untergelegter
Styroporteile bis zum Abbinden des
(Holz-)Leims werden Behelfsstützen
angesetzt (Blick  von oben ins Modul,
der Zuschnitt, der das  Loch schließen
wird, liegt rechts auf dem bereits ver-
klebten Styropor, links auf der proviso-
rischen Stütze auf).
Fertig für Gleisbau und Gipswerkstatt.

a. Styro-Aufbau (nicht nur für Modulrahmen!)

Den oben in den Fotos gezeigten Styro-Aufbau, der sich in gleicher Form übrigens auch für die in der offenen Rahmenbauweise erstellte stationäre Anlage anbietet, möchte ich Ihnen noch einmal näher verdeutlichen, da die Abbildungen insoweit nicht aussagekräftig genug sind.

Mein Ziel ist, den Materialeinsatz zu minimieren und dennoch einen ausreichend tragfähigen Untergrund für die Geländehaut aus eingefärbtem Gips zu schaffen, mit der dieser Styro-Aufbau anschließend überzogen wird. Auch soll genügend „Fleisch“ vorhanden sein, um auch schwerere Modellbäume setzen zu können. Ich wähle daher einen schichtigen Aufbau aus Teilen einer 20 – 30 mm starken Styro-Platte (in den folgenden Zeichnungen ist die Plattenstärke 20 mm verwendet). In diesen Untergrund lassen sich auch beispielsweise Silhouette-Bäume einsetzen, deren Stamm unterhalb der Wurzeldarstellung ein Gewinde trägt, auf das zum Sichern eine Mutter aufgeschraubt wird. Schichte ich Plattenmaterial ohne auszuschneiden, komme ich schnell auf Materialstärken von 80 mm oder mehr, bei denen das nicht mehr möglich wäre.

Ausgangsmaterial ist ein Zuschnitt, dessen Länge und Breite von den Gegebenheiten des Holzrohbaus abhängen. Stellen wir uns einmal ein 1 m langes Steigungsmodul mit einer mittigen Querspante vor. Die 12 mm starken Kopfstücke sind vor die Längsseiten geschraubt, so dass diese 976 mm lang sind. 488 mm vom Kopfstück entfernt ist die Mittellinie der ebenfalls 12 mm starken Spante. Zieht man von diesem Maß die halbe Sperrholzstärke ab, so muss der Styro-Zuschnitt 482 mm lang sein. So weit alles klar?

Der Zuschnitt soll etwa 10 mm weit unter das Trassenbrett geklebt werden. Von dort bis zur Innenkante der niedrigeren Längsseite sind es rund 100 mm. Damit steht unser Zuschnittmaß fest: 482 x 100 mm.

Vorsichtshalber überprüfe ich natürlich die errechneten Maße vor dem Zuschnitt: Nicht überall ist die Berechnung so einfach, und steht die Spante, weil man gehuddelt hat, ein wenig schräg, so passt es halt nicht

Dieser Zuschnitt wird, dem Geländeverlauf entsprechend, in einzelneTeile zerlegt, die übereinander geschichtet den Untergrund für die gipserne Geländehaut ergeben. Hügel, Senken - alles lässt sich per Ausschneiden und Schichten als grobe Struktur anlegen, die nach dem Abbinden des Leims und vor dem Übergipsen noch feiner nachgestaltet werden kann. Zum Schneiden benutze ich ein langes Abbrechmesser, das nur für diesen Zweck reserviert ist - so bleibt es länger scharf und kann, wenn es für diese Aufgabe nicht mehr brauchbar ist, bei anderen Arbeiten aufgebraucht werden. Schräg oder sehr schräg gehalten lassen sich damit auch lange Schnitte ausführen.

Ich beginne mit dem Styro-Aufbau stets am Trassenbrett und füge dann die Teile nach oben oder unten an. Während der Abbindezeit des Leims können die Teile untereinander mit Holzschrauben fixiert werden, die man aber vor dem Übergipsen herausdrehen sollte: Eisenschrauben rosten im feuchten Milieu zuverlässig, und im ungünstigsten Fall blüht die Rostfärbung durch den Gips bis in die gestaltete Vegetation...

Im obigen Bilderbogen zeigt übrigens das Bild unten in der Mitte eine provisorische Stütze, auf die eine Styro-Ebene bis zum Abbinden des Leims aufgelegt werden kann. Solche Stützen machen relativ flottes Arbeiten möglich, ohne sie kann ein in mehreren Schichten ausgeführter Unterbau schon einmal langsam und unbemerkt nach unten rutschen und dabei größere Spalten freigeben, durch die sich später der Gips verflüchtigt - fatale Sache! A propos zügiges Arbeiten: Muss es wirklich einmal besonders schnell gehen oder ist die Raumtemperatur arg niedrig, hilft ein unten in den Modulrahmen gelegter Fön dem Leim auf die Sprünge.

Und noch ein Tipp für das Vorbereiten des Übergipsens: Ein Leimauftrag entlang der Kanten an den übereinander geschichteten Teilen schließt kleine Undichtigkeiten, so dass auch ein dünnflüssig eingestellter Gips da bleibt, wo er bleiben soll, und auch am Übergang zwischen Styro-Aufbau und Modulrahmen empfiehlt sich diese Maßnahme.


Steigungsstrecken-Modulkopf mit allen Bohrungen. Unter der Trasse ist eine 8-mm-Bohrung, die drei anderen
Bohrungen auf gleicher Höhe haben 10 mm Durchmesser, ebenso die beiden tiefsten. Durch diese Löcher lassen
sich die Module beim Aufbau schnell und korrekt mit Schrauben M8 x 40 mm verbinden; dabei kommen unter den
Kopf der Schraube und unter die Mutter K-Scheiben zu M8, um den Flächendruck zu reduzieren.

Die größeren kreisrunden Ausschnitte dienen als Griffloch (Mitte) und zur Aufnahme der elektrischen Verbindungen.



Die Umrisslinie ist hier, der besseren Erkennbarkeit wegen, dicker und blau angelegt. Die Flächen
hinter den Löchern, die zum Zusammenschrauben frei bleiben müssen, sind grau ausgelegt. Braun
ist die Farbe des montierten Trassenbrettes von 35 mm Breite und 12 mm Stärke, rosé sind die
Styro-Teile, die, schichtig mit lösungsmittelfreiem Leim (Ponal...) verklebt, die Geländetragschicht
bilden. Rechts oben ist angedeutet, wie ein Teil vom Zuschnitt abgetrennt und untergeklebt wird,
links sind die vier Teile zu erkennen, die aus der ursprünglich kompakten Platte entstanden. Die
dicken roten Linien sollen verdeutlichen, dass die Schnittkante der oberen Platte und die
Hinterkante der unteren identisch sind. Im Spalt unter dem Trassenbrett
verlaufen die Kabelverbindungen (nicht eingezeichnet). 



Fertig - der gesamte untere innere Bereich des Modulrahmens bleibt frei, in senkrechter Richtung (zum
Bäume setzen) stehen überall rund 20 mm Materialstärke zur Verfügung. Mit Cuttermesser oder Raspel lassen
sich die Übergänge, wenn gewünscht, versäubern, und auch Rinnen (für Bäche,Gräben...) lassen
sich leicht einschneiden oder -kerben; die Stabilität des Styro-Aufbaus reicht auch für beherztes Arbeiten
aus. Nach dem Entfernen der lästigen Styro-Krümel wird die Oberfläche dünn mit gefärbtem Gips überzogen.

Weitere Details zum Weicheneinbau und zur weiteren Geländegestaltung "demnächst" unter Landschaft/Gleis.


b. Stellbeine für Module

Module werden üblicherweise auf einsteck- oder einschraubbaren Stellbeinen "aufgeständert". Ohne die Stellbeine benötigt ein Modul beim Lagern und beim Transport deutlich weniger Volumen, und der Kasten oder Rahmen kann jederzeit, auch nachträglich, auf eine beliebige stabile Arbeitsfläche gestellt werden, um das Anlagenstück fertig zu bauen, kleine Schäden auszubessern oder seine Detaillierung zu überarbeiten.

Natürlich soll der Aufbau eines Modularrangements - relativ - flott vonstatten gehen. Steht für jedes Modul ein spezielles Ständerpaar zur Verfügung, dauert das Zusammensuchen des passenden Materials einfach zu lang, um noch als zumutbar empfunden zu werden. Abhilfe: Wir fertigen standardisierte Beine an die (zumindest fast) überall passen, und unsere Module erhalten standardisierte Aufnahmen. Überdies machen wir unsere Beine höhenverstellbar, denn kaum ein Boden ist ideal eben - zumindest kleine Unebenheiten sollen sich ohne Kunststücke ausgleichen lassen. Nehmen wir (auch nur vielleicht) an Veranstaltungen teil, müssen wir darauf gefasst sein, dass die Aufbauhöhe 1100 oder 1300 mm über Fußboden beträgt: Schön, wenn unsere Stellbeine zumindest für diese Standardhöhen taugen.


Aufgeständert: Ein Blick auf die Stellbeine, die die Ausstellungsanlage des Team 750 auf der Intermodellbau Dortmund 2010 tragen. Deutlich sind zwei unterschiedliche Typen zu erkennen. Rechts außen stehen höhenverstellbare Standardbeine, die recht hoch eingestellt sind, da die Strecke hier nach dem ersten Steigungsabschnitt eingefügt ist. Im Vordergrund aus Dachlatten gefertigte Stellbeine für die Steigungsstrecke, die einzeln ausgerechnet und angefertigt/eingestellt werden, da es hier jeweils, abhängig von der Modullänge,  in Schritten von 12, 24 oder 36 mm aufwärts geht. Gut zu erkennen ist, dass die Module auf Querträgern ruhen, das rechts vorn liegende Stellbein zeigt den Überstand, mit dem die Beine in das Modulinnere reichen. Wie stabil die Modulrahmen dank des durchweg eingesetzten 12 mm starken Sperrholzes und der ausreichend hohen Seitenwangen sind, lässt sich an den freien Längen von bis zu drei Metern zwischen zwei Stellbeinen ersehen.                                                                                  (Foto: Team 750)



Zu Ihrer Orientierung hier der Anlagenplan zum obigen Foto. Die Standfläche betrug 17 x 6 Meter - sicher haben Sie diese Fläche zu Hause kaum zur Verfügung. Die Zahlenangaben bedeuten die Höhe über Ausgangsniveau (1100 mm über Fußboden), gelb angelegte Module sind Steigungsabschnitte. Das Foto ist von links aufgenommen.

Üblicherweise bestehen Stellbeine aus Holz. Natürlich lassen sich auch andere Materialien einsetzen, etwa metallenes Vierkantrohr oder rundes Kunststoffrohr aus dem Sanitärinstallationssortiment. Wichtiger als die Entscheidung der Materialfrage ist, sich vorab genügend Gedanken über eine sinnvolle Durchbildung der Stellbeine und die zweckmäßige Ausführung der Aufnahmeelemente im Modul zu machen. Einzelfragen wie etwa die Materialstärke sollten erst im Anschluss daran gestellt und beantwortet werden. Eine klare Ansage an dieser Stelle noch vorab: Wie Ihre Stellbeine aussehen und welche konkreten Maße sie aufweisen müssen, werden Sie anschließend selbst herausfinden und berechnen müssen - ich werde Ihnen hier nur zeigen können, welche Überlegungen Sie warum wie anstellen sollten.

Grob eingeteilt bestehen die Stellbeine aus folgenden drei Abschnitten: Dem Teil, der innen in das Modul hineinreicht und dort in eine Aufnahme eingesteckt wird, einer das Modulgewicht tragenden Auflage, die unter den Längsseiten anliegt, und einem längenveränderlichen Anteil, der sowohl für eine Grob- als auch für eine Feineinstellung ausgelegt sein soll.

 Unmaßstäbliche Skizze, um die im Text beschriebenen Abschnitte der Stellbeine anschaulich zu machen.

Der Teil oberhalb der Auflage wird beim Aufbau in den Modulkasten eingesteckt.

Die Auflage trägt mit den außen über die Leisten überstehenden Anteilen das Modulgewicht.

Die Querversteifung hält im Zusammenwirken mit der Auflage unsere recht leichte Konstruktion winklig.

Unten die L-förmigen Teile, die der Höhenverstellung und Feinjustierung dienen; ein solches Teil ist der besseren Verdeutlichung wegen zusätzlich wiedergegeben. Sie können, wie hier gezeigt, außen, aber auch innen an die langen Leisten geschraubt werden. Sie müssen sich allerdings beim Bau für eine der beiden Möglichkeiten entscheiden.

Schrauben, Einschlagmuttern, Unterlegscheiben sind hier zugunsten besserer Anschaulichkeit weggelassen. 


Zunächst fokussieren wir unsere Überlegungen auf den obersten Abschnitt. Als Beispiel soll hier wieder der Steigungsmodulkopf dienen, der bereits oben dafür herhalten musste. Seine Hauptmaße sind: Breite 400 mm, Trassenhöhe über Unterkante 190 mm, an der niedrigen Seite ist er 160, an der hohen 235 mm hoch. Gehen Sie davon aus, dass der Geländeunterbau in der oben beschriebenen Art aus 20 mm starken Schaumplatten erfolgte, so reicht er an der niedrigen Seite innen bis auf

190 mm (Trassenhöhe) – 12 mm (Trassenbrettstärke) – 2 x 20 mm (2 x Plattenstärke) = 138 mm Höhe

hinab: Dies ist das Höchstmaß, das modulinnen zur Verfügung steht. Auf der anderen, der hohen Modulseite ist innen mehr Höhe frei. Wenn wir aber unsere Stellbeine möglichst universell einsetzen wollen, müssen wir uns am kleineren Maß orientieren. Von den errechneten 138 mm ziehen wir noch einen kleinen Sicherheitsabstand für heruntergelaufenen Leim oder Ähnliches ab und setzen das „Maß I“ auf 130 mm fest.

Die Modulbreite beträgt außen 400 mm, genauso viel wie die Breite des Modulkopfes. Ziehen wir hiervon die Stärke der Längsseiten (2 x 12 mm) ab, so bleibt ein Freiraum zwischen den Längsseiten von 376 mm. Für die bereits oben erwähnten Ungenauigkeiten bei der Plattenstärke bringen wir hier (Wichtig: Bitte bei Ihrem Material unbedingt nachmessen - mein letztes Gabun-Sperrholz, Nennstärke 12 mm, war wirklich 13,4 mm stark! Setzen Sie hier nur Ihre Maßabweichung ein, sonst lassen sich die Beine hinterher nicht sauber einstecken! Übernehmen Sie am besten die [korrigierte] Breite Ihrer Querspante!) 3 mm in Abzug, sodass sich eine Innenraumbreite von 373 mm ergibt – unser „Maß II“. Damit stehen die wichtigsten Abmaße für den obersten Stellbeinabschnitt fest.

Die Auflage ist relativ einfach zu beschreiben: Sie soll nicht breiter sein als das Außenmaß der Module, ihre Stabilität muss zureichen, um das Modulgewicht, möglichst auch das Drei- bis Vierfache, damit wir weniger Beine benötigen, tragen zu können. Ein 12 mm starker Sperrholzabschnitt von 400 x 50 mm reicht dafür ebenso aus wie etwa ein 400 mm langer Dachlattenabschnitt.

Bleibt noch der längenveränderliche Anteil der Stellbeine: Sie sollen hier für Aufbauhöhen von 1000 mm bis 1400 mm über Fußboden ausgelegt werden (bezogen auf die Oberkante des Trassenbretts). Außerdem sollen sie ein möglichst einfaches Ausgleichen von Bodenunebenheiten zulassen, denn kaum ein Boden ist ideal eben und noch dazu exakt waagerecht.

Zunächst geht es wieder ans Rechnen: Die 190 mm Höhe, die der Modulkopf von seiner Unterkante bis zur Trassenhöhe aufweist, stehen oberhalb der Auflage. Um diese Länge brauchen wir uns hier nicht mehr zu kümmern, sie sind bereits berücksichtigt. Also bleibt ein Restmaß von 810 mm bis 1210 mm ab Oberkante Auflage.

Meine „Standardbeine“ bestehen in diesem Bereich aus mehreren Teilen: Den oberen, bis in das Modul reichenden Leisten und einem L-förmigen Konstrukt aus Sperrholz, das in bestimmten Abständen an die langen Leisten geschraubt werden kann („Grobeinstellung“) und an der Unterseite eine Einschlagmutter M 8 aufweist, in die eine Schraube M 8 x 90 mm zum Ausgleich von Bodenunebenheiten eingesetzt ist (die oben hochtrabend als “Feineinstellung“ bezeichnet wurde). Trotz anfänglicher Bedenken, ob die Festigkeit wohl ausreichen würde, haben diese Teile es bisher auf eine Lebensdauer von gut 20 Jahren gebracht - allerdings in einer schmaleren Bauform für die nur 350 mm breiten ebenen Streckenmodule und die mit den gleichen Köpfen ausgestatteten, bis zu 550 mm breiten Betriebsstellenmodule. Es spricht also nichts dagegen, sie als in dieser Form bewährt anzusehen und sie Ihnen als Orientierung für Ihr eigenes Vorhaben vorzustellen.

 Immer noch unmaßstäblich, aber bereits mit ersten Maßvorschlägen: Die Einzelteile der Höhenverstellung.

Sie ist hier als Vorschlag für die Anbringung an der Außenseite dargestellt, also so, wie in der oberen Skizze angedeutet.

Die Bohrungen mit 9 mm Durchmesser dienen der eigentlichen Höhenverstellung; es lohnt sich, für sie eine Schablone anzufertigen und sie auf einem Bohrständer einzubringen.

Unser angestrebter Verstellbereich erstreckt sich über 400 mm (s. Text). Die als Zuschnitt etwa 550 mm lange Leiste wird mit zwei Schrauben an den langen Leisten befestigt werden, deren Abstand zueinander etwa 80 - 100 mm betragen sollte. 25 Bohrungen je Leiste sind also angesagt...

Der kleinere Zuschnitt weist zwei kleine Bohrungen für Holzschrauben und eine 10-mm-Bohrung auf. Letztere nimmt eine Einschlagmutter M 8 auf. Die allerdings sollte nicht, wie der Name nahelegt, mit dem Hammer eingeschlagen werden - besser ist es, sie anzusetzen und sie mit einer M-8-Schraube mit K-Scheibe in das Holz zu ziehen.

Die Maßangaben in der Detailzeichnung sind unvollständig. Was fehlt, ist von Ihren Vorgaben abhängig, und das Passend-Rechnen kann ich Ihnen nicht wirklich abnehmen, ohne Sie in Ihrer Freiheit völlig einzuschränken. Allerdings empfehle ich Ihnen als Leistenmaterial Sperrholz mit 12 mm Stärke, die Leistenbreite sollte, abhängig von der Breite Ihrer langen Leisten, mindestens 40 mm betragen. Der kleine Zuschnitt (ebenfalls 12 mm Sperrholz) sollte die gleiche Breite aufweisen, der Abstand der kleinen Löcher zum unteren Rand beträgt bei dieser Materialwahl 6 mm.

Der Mittelpunkt der 10-mm-Bohrung muss errechnet werden: Von unten beträgt sein Abstand

Sperrholzstärke + Stärke der langen Leiste + 4 mm (halbe Stärke der M-8-Schraube) + 1 mm Sicherheit.

Dieses Maß zuzüglich etwa 15 - 20 mm reicht als Länge für den kleinen Zuschnitt völlig aus.

Die Montage ist denkbar einfach und geht, im Gegensatz zum endlosen Löcherbohren, rattenfix: In den kleinen Zuschnitt wird die Einschlagmutter eingezogen, die kleinen Bohrungen werden auf derselben Seite, auf der die Anschlagplatte der Einschlagmutter liegt, angesenkt. An einer Hilfsleiste werden der lange Zuschnitt und der kurze Zuschnitt hinterkantenbündig ausgerichtet, dann wird - nicht vergessen! - durch die 2,5-mm-Löcher in die lange Leiste vorgebohrt. Zwei Schrauben 4 x 40 mm eindrehen, von unten (!) eine Schraube M 8 x 90 mm einsetzen - fertig.

Bleibt noch "der Rest". Hier werde ich mich auf ein Beispielmaß beschränken müssen - wählen Sie anderes Material (nicht jeder Holzhändler führt jedes Maß...), müssen Sie entsprechend ändern.

Ausreichend stabil, nicht verletzungsträchtig, preisgünstig: Für etwa zwei Euro je Meter gibt es a-sortierte, gehobelte, geschliffene Kiefernholz-Rechteckleisten 40 x 22 mm in Längen von 150 bis knapp 400 cm - eine gute Wahl für unseren Zweck. Allerdings sollte der Messschieber bestätigen, dass das Sollmaß bis auf einige Zehntel eingehalten wird.

Für unser Projekt - geringste Aufbauhöhe 1000 mm über Fußboden, "Eintauchlänge" in das Modul 130 mm, angeschraubte Höhenverstellung aus 12-mm-Sperrholz - benötigen wir eine Zuschnittlänge von

130 mm + (810 mm - 25 mm) = 915 mm.

Die 25 mm in der Klammer berücksichtigen die Bauhöhe der "Feinjustierung" und die Tatsache, dass Böden auch einmal "Buckel nach oben" aufweisen können. Sollte sich Ihnen der Sinn hier noch nicht erschließen - spätestens beim ersten Aufbau werden Sie sehen, dass "Luft" nach oben genauso wichtig ist wie nach unten. Und die 810 mm? Sie erinnern sich, dass die Trassenhöhe 190 mm über Modulkopfunterkante liegt? 810 mm + 190 mm ergibt 1000 mm - das Sollmaß für den Aufbau.

Unser Einkaufszettel umfasst nun je Stellbein folgende Positionen:

Holz

Rechteckleiste 40 x 22 mm
2 à 915 mm
Sperrholz 12 mm
2 à 550 x 40 mm
2 à 55 x 40 mm
1 à 400 x 50 mm
1 à 373 x 40 mm
Sonstiges

4 Schrauben M 8 x 35
2 Schrauben M 8 x 90
4 K-Scheiben zu M 8
12 Holzschrauben 4 x 40
6 Einschlagmuttern M 8

Die 915 mm langen Rechteckleisten müssen wir in der Regel selbst ablängen - Stichsägengenauigkeit genügt. Die Sperrholzteile lassen wir besser zuschneiden.

Zu Hause geht es zunächst auf den Bohrständer. Als erste erhalten die 550 mm langen Sperrholzleisten ihre 9-mm-Bohrungen, beginnend 40 mm ab Unterkante und von da an schön mittig und  exakt alle 20 mm - am besten in Schablonenarbeit. Auch die Rechteckleisten kommen auf den Bohrständer, sie erhalten zwei 10-mm-Bohrungen, die erste 35 mm, die zweite 115 mm vom gleichen Ende entfernt, und auch die kleinen Sperrholzteile bekommen ihre 10-mm-Bohrung am besten auf dem Bohrständer, 39 mm vom Rand entfernt. Alle übrigen Bohrungen, so auch die zwei 2,5-mm-Löcher in den kleinen Sperrholz-Zuschnitten, schafft der Akkuschrauber, ebenso das Senken.

Für den anschließenden Zusammenbau sollten Sie sich eine Schablone anfertigen - die Montage geht damit fix und maßgenau. Aus Sperrholz- und Rechteckleistenresten ist sie schnell zusammengebaut.
 
Auf einem Sperrholzrest ist schnell eine winklige Schablone aufgebaut. Die liegenden Leisten dienen als Anschlag, die stehenden als Führung.


Zwischen den hochkant stehenden Leisten lassen sich die Zuschnitte einschieben.

Beim Aufschrauben der unteren liegenden Leiste sorgt eine Unterleg-scheibe als Abstandhalter dafür, dass sich die Zuschnitte ohne Klemmen einschieben lassen.

Hier sind die Maße aus dem Fließtext eingesetzt. Dem im Text beschriebenen "Maß I" entsprechen die 130 mm Überstand, das "Maß 2" ist mit 373 mm eingetragen.

Haben Ihre Module andere Maße, müssen Sie hier selbst rechnen. 


Mit Hilfe der Schablone entstehen die Grundgerüste der Standbeine wie am Fließband:
   

Die Rechteckleisten werden mit der ungebohrten Seite bis zum oberen Anschlag eingeschoben, die Auflage wird bis unter den unteren Anschlag geschoben, ausgerichtet, 4 x gebohrt und verschraubt, und die Querversteifung schließt den Schöpfungsakt ab.

Setzen Sie nun noch die vier verbliebenen Einschlagmuttern von der Innenseite her in die langen Leisten ein, können Sie den Ständer mit den Höhenverstellungen komplettieren. Zusammengeschraubt werden sie mit den Schrauben M 8 x 35, unter jeden Schraubenkopf kommt eine K-Scheibe.

Sie haben nun Ihr erstes Stellbein in Händen, dessen Länge Sie so variieren können, dass die Höhe der Gleistrasse über Fußboden zwischen etwa 995 und rund 1400 mm eingestellt werden kann. Mit der von unten eingesetzten Schraube M 8 lassen sich die Beine an Bodenunebenheiten anpassen, indem der Schraubenkopf mit einem Maulschlüssel gedreht wird.

Mit geringfügigen Änderungen an den Maßen lassen sich die hier vorgestellten Stellbeine sicher auch so abwandeln, dass sie mit Ihren Modulen kooperieren - wo wie geändert werden muss, können Sie jetzt sicher erkennen. Vielleicht brauchen Sie den komfortablen Verstellbereich gar nicht - reduzieren Sie den Bau- und Materialaufwand nach Ihren Bedürfnissen, aber planen Sie immer eine Verstellmöglichkeit von zumindest 20 mm, besser mehr, für den Ausgleich von Bodenunebenheiten ein, dieser Aufwand lohnt immer.

Übrigens: FREMO verlangt, dass jedes zu einer Veranstaltung aufgelieferte Modul frei stehen kann - je Modul sind damit zwei Stellbeine Pflicht, bei Kurvenmodulen sogar drei. Bauen Sie lediglich zu Hause auf, reicht es aus, jedes zweite oder gar dritte Modul zu ständern - die Stabilität der Stützen reicht allemal aus. Kurven müssen Sie wegen des seitlichen Drehmoments allerdings zwingend zusätzlich an der Kurvenaußenseite aufständern.

Bleibt noch

die Befestigung im Modul:

Ich lasse mir beim Holzhändler immer Sperrholz-Zuschnittreste in 20 mm breite Streifen sägen. Acht Abschnitte von dieser Leiste von jeweils 6 - 8 cm Länge und doppelt so viele Schrauben 2,5 x 20 mm reichen aus, um in den Modulecken vier Einschübe für die Stellbeine herzustellen. Natürlich schwöre ich auch hier wieder auf eine Schablone: ein Reststück der Rechteckleiste für die Stellbeine. Es wird mit einer Schraubzwinge in einer der Ecken befestigt, und ein Leistenstück wird direkt daneben mit zwei Schrauben von innen an die Modullängsseite geschraubt. Legen Sie ein Stück dünnen Kartons zwischen die "Schablone" und die Leiste, dann haben Sie später beim Einschieben der Beine genügend Luft. Ein zweites Leistenstück wird ebenso von innen an den Modulkopf geschraubt - fertig!



Einmal etwas größer vorgestellt: Ein Metermodul von unten. Die blauen Linien stellen die Modulköpfe, die grünen die Längsseiten, die orangefarbene die Querspante dar. Die grauen Rechtecke nahe der Ecken sind die 20-mm-Leisten, die die Aufnahme bilden. Rechts sehen Sie, wie ein Stellbein in diese Aufnahme eingeschoben ist (braun: Rechteckleiste, rot: Auflage). Es hält unter leichtem Klemmsitz - völlig ausreichend für unseren Zweck.
 
Hier zum Verdeutlichen nochmals die rechte obere Ecke in einer vergrößerten Darstellung.

Deutlich ist zu erkennen,

wie die Rechteckleiste in die Aufnahme passt und

dass die Auflageleiste nicht unter dem Modulkopf, sondern ausschließlich unter der Modullängsseite liegen soll:

So behindert sie nicht beim Ausrichten der Modulköpfe, bei dem kleine Bau-Ungenauigkeiten durch das Verschieben der Köpfe gegeneinander kompensiert werden können, damit die Schienenköpfe exakt fluchten.

Den Freiraum für das Verschieben schaffen wir uns dadurch, dass die Module mit 8 mm starken Schrauben untereinander verbunden werden, die in 10 mm großen Bohrungen sitzen.




E. Ein Plädoyer für den Modulbau



2008:
Faszination Modellbau Friedrichshafen/Team 750


2010: INTERMODELLBAU Dortmund/Team 750



2011: Faszination Modellbau Karlsruhe/Team 750



2012: INTERMODELLBAU Dortmund/Team 750

Die in den Anlagenskizzen dargestellten Bahnhöfe waren alle bereits 2008 im Teambestand, etliche Streckenmodule und einige Anschlüsse kamen im Lauf der Zeit dazu. Zwischenzeitlich wurden allerdings zwei große Bahnhöfe grundlegend überarbeitet und waren daher länger nicht im bei Ausstellungen präsentablen Einsatzbestand. In der unteren Skizze ist die Strecke vom oberen linken  Bahnhof (Friedlingen/Übergabebahnhof) bis zur Verzweigung auf  der linken Seite dreischienig (H0/H0e), der untere linke Bogen und der angedeutete Schattenbahnhof normalspurig (H0). Die INTERMODELLBAU-Anlagen waren im Ausstellungsbetrieb so personalintensiv, dass sie sich nur als  "Heimspiele" (Team 750 kommt aus Dortmund) realisieren ließen.

Sicher, Sie haben wahrscheinlich nicht gerade einen Modellbahnraum von 20 x 7 m: So groß etwa werden die Ausstellungs-Modulanlagen des Team 750. Dennoch: Welche Variationsmöglichkeiten Modulbau bietet, wird an dieser Zusammenstellung von Schmalspur-Anlagenskizzen aus den vergangenen Jahren deutlich. Alle Anlagen entstanden aus dem Fundus des Teams, der sich in diesen Jahren nur unwesentlich vergrößert hatte. Nur durch immer wieder anderes Zusammenstellen ließen sich unterschiedlichste Anlagenkonzepte arrangieren, die immer wieder andere Betriebssituationen ermöglichten.

Mit einer festen Anlage oder einer Segmentanlage ist diese permanente Metamorphose nicht zu erreichen. Außerdem bietet sich immer wieder die Gelegenheit, Module technisch und/oder optisch zu überarbeiten. Auch wenn Sie über deutlich weniger Raum und deutlich weniger Modulbestand verfügen, können auch Sie – geschickte Modulplanung vorausgesetzt – Ihre Anlage ähnlich vielfältig immer wieder umarrangieren. Und wenn Sie dann noch Gleichgesinnte finden...

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II. Anlagenthemen und –motive mit Unterbauvorschlägen

Hier streiten sie sich wieder, die „Betriebsbahner“, die „Paradestreckenfahrer“, die „Dioramenkönige“, die „Spielbahner“, die „Bausüchtel“, die „Computerfreaks“: Was, bitte, ist anlagenwert?

Sie haben Ihr Thema noch nicht gefunden? Dann finden Sie vielleicht Entscheidungshilfe auf den Seiten Modell-Info oder Vorbildnah. Treffen Sie Ihre Wahl - aber legen Sie sich irgendwann (Morgen? Nein, besser noch heute!) fest: Ohne Ihre Entscheidung zu einem bestimmten Projekt ("Schmalspur allgemein" reicht nicht!) beginnen Sie keine konkrete Planung, ohne konkrete Planung fällen Sie nie die Entscheidung zu einer bestimmten Unterbauart, ohne Festlegung kommen Sie nie ans Bauen - und Sie bleiben Schachtel- oder Schaubahner!

Legen Sie sich fest:

Welches Thema (welche Vorbildbahn, welche Vorbildregion) interessiert mich?

Wieviel Platz (Zeit, Geld) steht mir zur Verfügung?

Will ich eine nicht veränderbare oder eine veränderbare Anlage?

Muss ich mit einem Umzug rechnen (von meinem jetzigen Wohnort in eine andere Stadt, von der jetzigen Wohnung in eine andere, aus dem Hobbyraum in der Wohnung in den Hobbykeller, weil Nachwuchs ein eigenes Zimmer beansprucht)?

Werde ich meine Anlage (oder Teile davon) vielleicht einmal öffentlich zeigen/ausstellen?

Interessiert mich primär der Bau oder der Betrieb einer Anlage? Oder beides gleichermaßen?

Wenn Sie gelegentlich einmal ein Modellbahnforum besuchen, um Anlagenanregungen zu sammeln, werden Sie sie unschwer finden: Die Poster, die ihren (meist recht unfertigen) Anlagenentwurf zur Diskussion stellen ("Was haltet ihr davon?"). Es sind oft die Beiträge mit den meisten Reaktionen, Stellungnahmen, die von aufmunternder Zustimmung über sachlich begründete (oder begründet erscheinende) positive Kritik bis hin zu mehr oder weniger detaillierten Gegenvorschlägen reichen. Der weitere Verlauf ist meist, dass sich die Diskussion über Wochen und Monate hinzieht - ohne konkretes Ergebnis, ohne Schlussstrich, ohne "Dabei bleibt's jetzt!". Diese Was-haltet-ihr-davon-Anlagen erleben in der Regel keine Realisierung - schade um die vertane Zeit! Dabei sind ihre Autoren zumeist ebenfalls vorher durch die Foren gestreift auf der Suche nach ihrem ultimativen Projekt und haben sich dabei eher verunsichern als in ihrem Vorhaben bestärken lassen. Ihrem Ziel, von dem sie sich unbewusst immer weiter entfernt haben bei ihrer Sucherei, die perfekt gestaltete Anfängeranlage mit Ausrufezeichen-Qualität, konnten sie effektiv so nicht näher kommen: Es ist das eigene, selbstgesteckte Ziel, das motiviert, das den Anstoß gibt - und das viel wichtiger ist als die Gewissheit, einem applausumbrandeten Ergebnis entgegenzuträumen!

Eine gelungene Modellbahn-Anlagenplanung funktioniert anders:

Suchen Sie Ihr Ziel bei Ihnen selbst, in Ihrer Erinnerung, bei Ihren Vorlieben, Ihren eigenen Interessen, lesen Sie Vorbildliteratur und fragen Sie sich, wenn Sie keine konkrete Vorbildsituation nachbauen oder nachempfinden wollen:

Wie hätte eine Eisenbahngesellschaft mit begrenztem Kapital und beschränkter Verkehrserwartung gebaut?

Findet sich das in meiner Anlagenplanung wieder?

Ist meine erste Planung im Einklang mit technischen und ökonomischen Grundsätzen, denen das Vorbild folgte (oder gefolgt wäre)?

Wenn Sie das mit einem überzeugten Ja beantworten können: Planen Sie im Detail, legen Sie sich fest, kaufen Sie ein und fangen Sie an! Und lassen Sie sich nicht unnötig verunsichern...

(Weiterer Text folgt)

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Albert Rademacher (SILFLOR) gestaltet aus Styrofoam den Untergrund für ein Diorama. Er nutzt 10 cm starkes Schaummaterial, das er mit einem Styropor-Schneidedraht in erste Form bringt - Styropor/Styrodur lässt sich auch mit einer dünnen, scharfen Klinge recht gut zurechtschneiden. Dave Frery, der hier das Gezeigte moderiert, erwähnt anfangs, dass man genauso gut auch 5 cm dickes Material verwenden und  hinterher entsprechend verkleben kann - dem Rest des Kommentars werden Sie auch mit mäßigsten  Englischkenntnissen folgen können...



Etwas länger als die 8 1/2 Video-Minuten werden wir schon brauchen...


Ebenfalls von Dave Frery moderiert können wir hier Albert Rademacher beim Einbringen der Strukturen in den Schaumrohling und der die Begrünung ("greenery") vorbereitenden Farbgebung zuschauen. Dieser Beitrag zeigt die Arbeitsschritte einschließlich des Verklebens der im ersten Beitrag zugerichteten Teile. Wieder sollten auch rudimentäre Englischkenntnisse ausreichen...




14 sehenswerte Minuten,  zum Stehlen mit den Augen wird ausdrücklich angestiftet!

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III. Auf Raumsuche

Albert Einstein erklärt, dass das Universum sich ständig weiter ausdehne – so zumindest habe ich das mit der Relativität verstanden. Leider folgen offenbar nicht alle Teile des Universums, schon gar nicht die Räumlichkeiten des Modellbahners, diesem physikalischen Gesetz…

(Text folgt)

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